Dobrowa [Doubrava]
Dobrowa lag 7 Straßenkilometer nordostwärts von Bischofteinitz und war nach Mogolzen eingepfarrt und auch eingeschult. Betreffs seines Namens, der slawischen Ursprungs ist, wurde zufällig in „Deutsche Geschichte“ von Prof. Dr. Dr. H. Rößler entdeckt, daß denselben als „Dobrova“ eine Tochter des Böhmenherzogs führte, welche wohl nach 963 die Gattin des polnischen Herzogs Mieszko I. wurde, den Markgraf Gero zum „Freund“ des Reiches gemacht hatte.
Bei Prof. Dr. E. Schwarz wird das Wort „doubrava“ einmal als VValdwiese, das andere Mal als Fichenwald gedeutet.
Daß Dobrowa eine alte Siedlung war, geht u. a. auch aus der Gründungsurkunde des Klosters Kladrau hervor, in der es bereits 1115 auftauchte. 1587 bei der Herrschaft Bischofteinitz, wies es 6 Höfe auf, und der Hofname Matousch ist bis dahin zurück belegbar. 1789 zählte der Ort 13 Nummern, 1839 22 Häuser mit 147 Einwohnern, 1939 26 Häuser mit 130 Bewohnern. Das Flächenmaß der Gemeinde betrug 1937 insgesamt 329,84 ha und verteilte sich auf 150,52 ha Felder, 20,81 ha VViesen, 19,71 ha VVeiden, 129,67 ha VVald.
Bis zum Jahre 1919 war auch das benachbarte Kleinmallowa nach Dobrowa eingemeindet. Die etwa um 1700 erbaute Kapelle war der „Maria Hilf“ geweiht. Die Elektrifizierung erfolgte 1928. Im Ort befanden sich 8 große Bauern mit Betrieben von 18 bis 32 ha und 14 Kleinlandwirte bzw. Häusler, die größtenteils einem Handwerksberuf nachgingen. Unter dem letzten Bürgermeister wurde auch eine mit einer Motorspritze ausgerüstete Feuerwehr ins Leben gerufen. Ferner besaß die Gemeinde damals sogar eine eigene Bibliothek von immerhin 120 Bänden.
Im ersten Weltkrieg fiel 1 Mann, der zweite Weltkrieg forderte 3 Gefallene und 3 Vermißte.
Josef Bernklau unter Mitarbeit von Martin Giebisch