Großmallowa

Großmallowa [Velký Malahov]

Großmallowa, mundartlich Graußmällawa genannt, lag 11 km nördlich von Bischofteinitz und tauchte erstmals 1379 auf. 1587 zur Herrschaft Bischofteinitz gehörend, zählte es bereits 16 Höfe, während das andere 9 km südostwärts entfernte Mällowa erst 4 aufwies und wohl zum Unterschied vom „großen“ Mallöwa Kleinrnallowa hieß. Interessant ist, daß die Landaufteilung fortan auf 16 gleiche Teile vorgenommen und bis zum Jahre 1946 beibehalten wurde. Laut Urbar der Bischofteinitzer Herrschaft waren damals die Bauern von Großmallowa verpflichtet, die herrschaftliche Wiese bei der Stadt Bischofteinitz hinter der Herrenmühle gegen Semeschitz zu mähen, zu trocknen und einzuführen, wobei sie manchmal zu zweit Brot und einen Trunk Bier bekamen. Daß die Arbeit auch richtig ausgeführt wurde, darauf hatte der Richter von Mukowa zu achten, wofür er ein Fuder Heu oder 94 Groschen erhielt. Von Interesse ist ferner, daß bis 1946 die „Mällawarer Wiesen“ von den einstigen Mähern ihren Namen behielten. Auch der Hofname Kral hielt sich bis 1946.

1789 war Großmallowa auf 21 Nummern angewachsen, 1839 auf 25 Häuser mit 182 Einwohnern und besaß auch ein Wirtshaus. 1903 hatte der Ort 27 Häuser und 169 Bewohner, 1939 29 Häuser und 175 Bewohner, während das Flächenausmaß der Gemeinde 1937 insgesamt 494,78 ha betrug, das sich auf 278,51 ha Äcker, 41,11 ha Wiesen, 14,77 ha Weiden, 141,62 ha Wald und 4,78 ha Gärten verteilte.

Eingepfarrt war Großmallowa nach Hochsemlowitz, besaß jedoch selbst eine kleine Kirche, die 1889 am Feste Maria Heimsuchung in ihrer früheren Gestalt feierlich eingeweiht wurde. 1936 wurde sie durch einen Turmbau vergrößert. Von den beiden Glocken fiel die größere dem ersten Weltkrieg zum Opfer. Darauf spendete Jakob Teinor 1936 wieder eine größere, die man im zweiten Weltkrieg abgeben mußte. Die kleinste Glocke blieb erhalten. Im Ort befanden sich 1 Gasthaus, 1 Kaufladen, 1 Gemeindeschmied, 1 Schreiner und 1 Wagner. Die Schule wurde 1904 erbaut, war eine einklassige Volksschule und wurde von Wassertrompeten beschickt.

Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1940 gegründet und war mit einer Motorspritze ausgerüstet.

Großmallowa hatte im ersten Weltkrieg 8 Gefallene zu beklagen, im zweiten 4.

Josef Bernklau unter Mitarbeit von Josef Haasl