Haselberg (Deutschhütte)

Haselberg Deutschhüttn (bei Grafenried) [Lískovec]

Das Dörfchen Haselberg, im Volksmund „Deutschhüttn“ genannt, liegt etwa 3 km nördlich von Grafenried, wohin es auch eingemeindet und eingepfarrt war, und etwa 2 km westsüdwestlich des Hirschsteins in einem Tale der Schwarzach.

Liebscher zufolge rührt der Ortsname von dem unterhalb des Dorfes liegenden „Haselbrunnen“ her. Auch dieser Ort verdankt seine Gründung einer Glashütte, die bereits der Grafenrieder Unternehmer Pelkhofer hier aufmachen wollte, was aber durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges nicht möglich war. 1713 standen hier bereits 7 Häuser, die aber damals den Namen „Glashütten Chaluppen“ führten. Sie sollen jedoch schon 1684 gestanden haben. Die erste Glashütte stand an der Stelle der Häuser Nr. 16, 17 und 18, die zweite beim Hause Nr. 1. Die dritte Glashütte wurde 1809 errichtet. Mit Hofdekret vom 19. Oktober d. J. und Gubernialbewilligung vom 19. November d. J. wurde sie eine k.k. privilegierte Glashütte. Um 1850 stillgelegt, wurde sie um 1860 vom Pächter Naphtali Bloch wieder betrieben. 1879 kaufte sie die Firma Bloch. Anfangs wurden Glasperlen, später Tafelglas, seit 1871 Spiegelglas erzeugt. Am 1. Mai 1888 erfolgte die Verlegung nach Waldsassen in Bayern.

1839 hatte Haselberg, zum Gut Grafenried gehörig, 24 Häuser mit 232 Einwohnern, zu denen auch die damaligen Einschichten Ziegelhütten-Häuser, Schmölzer Häuser, Tögel- und Sandpucher, eine Mühle mit Brettsäge, zählten.

1913 war es auf 31 Häuser angewachsen und beherbergte 230 Einwohner. Zehn Einschichten zogen sich damals 2 km weit nach Norden, darunter die große Lohstampfe „Rindenpucher“.

1839 wies Haselberg 31 Häuser und 139 Einwohner auf. Es war – wie Grafenried, Anger und Seeg – 1938 an den oberpfälzischen Landkreis Waldmünchen gekommen, zu dessen Gebiet es ja bis 1764 gehört hatte.

Mehr als 50 Jahre besaß Haselberg nur eine Winterschule. 1888 wurde dann die einklassige Schule errichtet, die von 1893-1902 zweiklassig war und 1902 wieder einklassig wurde. 1893 wurde Franzbrunnhütte, 1894 Kreuzhütte eingeschult. Das Schulhaus erfuhr 1898 einen Umbau.

Unter Oberlehrer Johann Micko war 1905 eine Freiwillige Feuerwehr und eine Ortsgruppe des Deutschen Böhmerwaldbundes gegründet worden. 1905 hatte Haselberg auch eine Abkürzungsstraße durchs Schwarzachtal und den Chodenschlosser Wald zum „Teinitzer Eck“ gebaut.

Josef Bernklau unter Mitarbeit von Josef Vogi