Meßhals

Meßhals [Mezholezy]

Das 13 km nordnordwestlich von Bischofteinitz an der Reichsstraße 352 liegende Dorf Meßhals trat nach E. Richter 1539 erstmals ins Licht der Geschichte. Letzterer deutet den Ortsnamen mit „Saftlecker“, Regierungsrat Franz Greger führt ihn auf „mes-holezy“ = zwischen den Wäldern zurück.

Dem Volksmund nach entstand der Ort bei einem Gutshof, an den noch zuletzt der „Graußhuaf“ erinnerte. 1587 hatte Meßhals, zur Herrschaft Lobkowitz in Bischofteinitz gehörig, 13 Höfe und 1789 bereits 24 Nummern. 1839 zählte es 25 Häuser mit 150 deutschen Einwohnern, 1 Mühle, 1 Wirtshaus, hatte einen Teich von 201 Metzen 8 Maßel Area, der alle drei Jahre abgefischt wird und an 120 Zentner Fische verschiedener Gattung lieferte, die ihrer Güte wegen bekannt waren und bis nach Bayern ausgeführt wurden.

1903 war der Ort auf 26 Häuser mit 158 Einwohner angewachsen, 1939 waren es 27 Häuser und 140 Bewohner. Das Flächenausmaß der Gemeinde Meßhals betrug 1937 insgesamt 657,28 ha und verteilte sich auf 307,75 ha Äcker, 75 ha Wiesen, 53,06 ha Weiden, 209,93 ha Wald, 1,08 ha Gärten.

Die Meßkapelle zur Kreuzerhöhung war lange Zeit eine Betkapelle und wurde 1859 eine öffentliche. Eingepfarrt war Meßhals nach Hochsemlowitz, wohin die Kinder früher auch in die Schule gingen, bis 1854 im Gemeindehaus ein Unterrichtsraum geschaffen und Feldwebel Gibisch aus Taschlowitz als erster Privatlehrer aufgenommen wurde. 1876 konnte dann Lehrer Sireck ins neue Schulhaus einziehen. 1899 wurde die zweite Schule erbaut, auf deren Nordgiebel zu lesen stand: „Pflanz- und Pflegestätte deutscher Gesinnung und Gesittung“.

Neben den Bauern befanden sich auch kleinere Landwirte im Ort, die als Steinmetze, Maurer und Zimmerer tätig waren. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts sollen in diesem Tal 30 Teiche gewesen sein. Zahlreiche Dämme in den Wäldern zeigen noch Spuren davon. Viele wurden auch zu Wiesen verwandelt. Sogar der nach Bischofteinitz gehörende Herrenteich (Harrnweiher), über 70 ha groß, wurde vorübergehend Wiese und erst um 1920 wieder unter Wasser gesetzt, was sich u. a. auch auf ein ausgeglicheneres Klima ausgewirkt haben soll.

In der Nähe dieses stattlichen Weihers befand sich die Neumühle. Für den im ersten Weltkrieg gefallenen Wenzel Steinbach wurde im Unterdorf ein Kriegerdenkmal errichtet. Der zweite Weltkrieg forderte 10 Opfer.

Josef Bernklau nach Josef Polta