Pfaffenberg (Gorschin)

Pfaffenberg (Gorschin) [Kněžská]

Pfaffenberg ist ein Dörflein an der Bezirksstraße Hostau-Schwarzach in 550 in Meereshöhe gelegen, bestehend aus 4 in einer Reihe liegender Häuser, die vom eigenen Grund umgeben sind. Die Leute lebten von der Landwirtschaft. Im Ort befand sich ein Gasthaus.

Über die Gründung des Dorfes gibt es keine Urkunden, aber der Name Pfaffenberg gibt einen Fingerzeig. Pfaffen waren damals die protestantischen Geistlichen, deren Verfolgung nach der Schlacht am Weißen Berge im Jahre 1620 begann. Es muß also irgend ein Zusammenhang bestehen. Auf Befragung meinte ein Pfaffenberger, darüber werde eine dumme, natürlich erlogene Geschichte erzählt.

In Muttersdorf sei ein Baron gewesen, der habe die protestantischen Geistlichen nicht leiden können und sie verfolgt. In dem hohen Felsen der Pfaffenberger Lohe hätten sie sich versteckt, wurden entdeckt und vom Felsen herabgestürzt. Der Felsen hieß dann der Pfaffensprung, das Pfaffenfels, der Hügel der Pfaffenberg. Dieser Name sei dann auch auf die angebauten Häuser übergegangen.

Historisch belegt ist aber folgendes. Johann III. von Wiedersperg in Muttersdorf (1590-1640) war ein eifriger Verfolger der Protestanten, was auch die Überlieferung von seiner Befreiung aus Schilligkau und von der Herabzerrung eines Pastors von der Kanzel in Muttersdorf beweisen. Er wird wohl einen protestantischen Geistlichen im Pfaffenberger Felsen entdeckt haben.

Die Gründung des Dorfes könnte demnach Anfang der 1620er Jahre erfolgt sein. Urkundlich ist es erstmalig im Teilungsvertrag 1644 erwähnt, mit 4 Häusern, Chaluppen genannt.

Zehent und Robot mußten die Bewohner wie die der anderen Dörfer leisten. Im Jahre 1797 wurde bei Pfaffenberg ein unbekannter Salzschwärzer von einem Grenzsoldaten erschossen. Im Jahre 1804 war eine Grenz-Kordon-Station des Militärs hier stationiert. Eingepfarrt war Pfaffenberg von jeher nach Muttersdorf, es wurde wegen des kurzen Weges jedoch stets die Kirche in Waier besucht. Eingeschult war es ursprünglich nach Muttersdorf, seit 1789 nach Waier. Seit dem ersten Bekanntwerden (1644) ist es immer bei der gleichen Häuserzahl geblieben.

Nach Georg Wartha und H. Herzog