Schmolau

Schmolau [Šmolau]

Etwa 3 km westlich von Weißensulz, wo sich Karlbach und Weiherlohbach in die noch junge und erstmals auf Nordostkurs gehende Radbusa ergossen, schaute die Gemeinde Schmolau in das nach Süden zu offene Tal.

1628 erstmals erwähnt, zählte der Ort, 1789 zur Fideikommißherrschaft Heiligenkreuz gehörig, mit Karlbach und Glashütte 41 Nummern. 1839 wies Schmolau, vom Baderbächlein in zwei Teile geteilt, nämlich in den östlichen Dorfteil „Radschin“ und in den westlichen Teil „Dorf“, 39 Häuser mit 312 Bewohnern auf, besaß eine Schule, 1 Ziegelbrennerei und 1 Teerschwelerei; ferner gehörten damals zum Dorf der herrschaftliche Meierhof Neuhof, die Schäferei Hammelhof, die Neuhofer Mühle mit Brettsäge an der Radbusa nebst einem Wohn- und einem Hegerhaus, dann die Spiegelschleifen an der Radbusa zwischen Plattenberg und Schafberg mit den Namen Schwarzweiher-Spiegelschleife, Geisloher oder Geyerloher Schleife, Gailschlagschleife und die Hammerschleifen (2 Schleifwerke samt Beleghaus und Wohngebäude für die Arbeiter), weiters das nordwestlich mitten im Wald gelegene Bärentanz und das zur Hostauer Herrschaft gehörige Jägerhaus.

1913, als der Ort mit Karlbach, Neuhof, Rosendorf und Bärentanz die politische Gemeinde Schmolau bildete, hatte diese eine dreiklassige Volksschule mit 174 Kindern. Der Ort selbst zählte 42 Häuser und 311 Einwohner. Die Ortsgruppe des Deutschen Böhmerwaldbundes hatte 93, der Feuerwehrverein 63 Mitglieder. Die Einschichte Gailschlagschleife zählte damals 2 Häuser, der Hammelhof 1, die Neuhofer Mühle 2, Oberhammer 3, Schwanweiher 2, Wassersäge 1 und die Ziegelhäuser 3.

Das Flächenausmaß der Gemeinde Schmolau, die 1939 650 Einwohner zählte, bezifferte sich 1937 auf 1491,20 ha. Hiervon dominierte der Wald mit 1063,88 ha. Ihm folgten die Felder mit 198,07 ha, die Wiesen mit 155,41 ha, Weiden mit 37,73 ha und Gärten mit 5,89 ha.

Neben der 1890 erbauten Schule wies Schmolau 2 Gasthäuser auf (dazu eine Fleischerei), ferner 1 Schmiede, 1 Schuhmacher, die Pallermühle, die Rosenmühle, die Kunstmühle am vorderen Schwarzweiher, 1 Wagner, 3 Tischler, 1 Kaufladen und 1 Konsumladen. Die Bewohner Annathals und Hochwalds gehörten zur politischen Gemeinde Pössigkau, bezeichneten sich aber als Schmolauer.

Im 2. Weltkrieg fielen 20 Mann aus der Gemeinde Schmolau, 19 wurden vermißt.

Josef Bernklau unter Mitarbeit von Franz Draxler