Tannawa

Tannawa [Ždánov]

Tannawa, etwa 12 km südwestlich von Bischofteinitz und hart an der Sprachgrenze gelegen, gehörte einst zum Kloster Stockau. Falls die tschechische Form die Vorlage für den Ortsnamen war, vermutet Prof. Dr. Ernst Schwarz den Personennamen Zdan (Zdanowa) in dieser.

Hier lebte nach der Säge der Mönch Koloman aus dem Augustinerorden, der nach seinem Tode vom Päpstlichen Stuhl heilig gesprochen wurde. Da sich zahlreiche Wallfahrer an seiner Grabstätte einfanden, wurden schließlich die sterblichen Überreste Kolomans nach Stockau überführt und in der dortigen Klosterkirche beigesetzt. über der ersten Ruhestätte Kolomans in Tannawa aber wurde zu seiner Ehre eine Meßkapelle erbaut und am 23. Mai 1684 durch den Stockauer Prior P. Hyazinth Langauf benediziert. Das Innere der Kapelle zierte ein schöner und wertvoller Altar. Auch der Gedenkstein über der ersten Grabstätte Kolomans war noch vorhanden. Im Turm befanden sich zwei Glocken. Die Kapelle gehörte zum Patronat der Herrschaft Ronsperg. Eingepfarrt war Tannawa nach Klentsch. Alljährlich am Pfingstsonntag veranstaltete die benachbarte tschechische Gemeinde Trasenau zu Ehren des hl. Koloman eine Wallfahrt nach Tannawa.

1789 führte Schaller den Ort „Dannawa“ mit bereits 25 Häusern an und einer Kirche zu St. Coloman. 1839 hatte Tannawa 38 Häuser mit 253 Einwohnern, neben der Kapelle 1 Schule, 1 Hegerwohnung, 1 Steingutfabrik, 1 Mühle und 1 Wirtshaus.

1939 zählte Tannawa 60 Häuser mit 274 Einwohnern. Das Flächenmaß der Gemeinde betrug 341,52 ha und verteilt sich auf 220 ha Ackerland, 50 ha Wiesen und 40 ha Wald. Tannawa bildete eine selbständige politische Gemeinde und grenzte direkt an das tschechische Gebiet an. Die Bewohner waren größtenteils Landwirte. 2 Gasthäuser, 1 Kolonialwarenhandlung, 3 Schneider, 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Porzellanrnalerei und 1 Mühle befanden sich im Ort.

Tannawa besaß eine eigene einklassige Volksschule. Das neue Schulgebäude wurde 1901 errichtet. Mitte der dreißiger Jahre wurde in dem von 1919-1938 national hart bedrängten Ort auch eine tschechische Schule gegründet.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr fiel in das Jahr 1911.

Das im Ort zum einstigen Augustinerkloster gehörende Gebäude wurde in eine Steingutfabrik und schließlich in einen Bauernhof umgewandelt. Über dem Torbogen war das Wappen des einstigen Klosters noch gut sichtbar. Auf dem Dorfplatz gegenüber dem klösterlichen Gebäude stand eine Statue des hl. Augustin.

Der erste Weltkrieg forderte von Tannawa 5 Opfer, im zweiten Weltkrieg blieben 7 Mann und eine Rotkreuzhelferin, während weitere 6 Mann noch vermißt sind.

Josef Weidner

© Heimatkreis Bischofteinitz e.V., Heimatkreisbetreuer Peter Pawlik, Palnkamerstr. 73a, 83624 Otterfing,
Tel. 0 80 24 / 9 26 46, Fax 0 80 24 / 9 26 48, E-Mail: Peter-Pawlik@t-online.de

Tannawa, etwa 12 km südwestlich von Bischofteinitz und hart an der Sprachgrenze gelegen, gehörte einst zum Kloster Stockau. Falls die tschechische Form die Vorlage für den Ortsnamen war, vermutet Prof. Dr. Ernst Schwarz den Personennamen Zdan (Zdanowa) in dieser.

Hier lebte nach der Säge der Mönch Koloman aus dem Augustinerorden, der nach seinem Tode vom Päpstlichen Stuhl heilig gesprochen wurde. Da sich zahlreiche Wallfahrer an seiner Grabstätte einfanden, wurden schließlich die sterblichen Überreste Kolomans nach Stockau überführt und in der dortigen Klosterkirche beigesetzt. über der ersten Ruhestätte Kolomans in Tannawa aber wurde zu seiner Ehre eine Meßkapelle erbaut und am 23. Mai 1684 durch den Stockauer Prior P. Hyazinth Langauf benediziert. Das Innere der Kapelle zierte ein schöner und wertvoller Altar. Auch der Gedenkstein über der ersten Grabstätte Kolomans war noch vorhanden. Im Turm befanden sich zwei Glocken. Die Kapelle gehörte zum Patronat der Herrschaft Ronsperg. Eingepfarrt war Tannawa nach Klentsch. Alljährlich am Pfingstsonntag veranstaltete die benachbarte tschechische Gemeinde Trasenau zu Ehren des hl. Koloman eine Wallfahrt nach Tannawa.

1789 führte Schaller den Ort „Dannawa“ mit bereits 25 Häusern an und einer Kirche zu St. Coloman. 1839 hatte Tannawa 38 Häuser mit 253 Einwohnern, neben der Kapelle 1 Schule, 1 Hegerwohnung, 1 Steingutfabrik, 1 Mühle und 1 Wirtshaus.

1939 zählte Tannawa 60 Häuser mit 274 Einwohnern. Das Flächenmaß der Gemeinde betrug 341,52 ha und verteilt sich auf 220 ha Ackerland, 50 ha Wiesen und 40 ha Wald. Tannawa bildete eine selbständige politische Gemeinde und grenzte direkt an das tschechische Gebiet an. Die Bewohner waren größtenteils Landwirte. 2 Gasthäuser, 1 Kolonialwarenhandlung, 3 Schneider, 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Porzellanrnalerei und 1 Mühle befanden sich im Ort.

Tannawa besaß eine eigene einklassige Volksschule. Das neue Schulgebäude wurde 1901 errichtet. Mitte der dreißiger Jahre wurde in dem von 1919-1938 national hart bedrängten Ort auch eine tschechische Schule gegründet.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr fiel in das Jahr 1911.

Das im Ort zum einstigen Augustinerkloster gehörende Gebäude wurde in eine Steingutfabrik und schließlich in einen Bauernhof umgewandelt. Über dem Torbogen war das Wappen des einstigen Klosters noch gut sichtbar. Auf dem Dorfplatz gegenüber dem klösterlichen Gebäude stand eine Statue des hl. Augustin.

Der erste Weltkrieg forderte von Tannawa 5 Opfer, im zweiten Weltkrieg blieben 7 Mann und eine Rotkreuzhelferin, während weitere 6 Mann noch vermißt sind.

Josef Weidner