Taschlowitz

Taschlowitz [Tašnovice]

Am Ostfuße des weit ins Land grüßenden Laurenziberges lag, etwa 4 km ostwärts von Hostau entfernt, das Radbusadörflein Taschlowitz. Die Radbusa teilte Taschlowitz in die „Kleine Seite“ und ins Dorf. Zur Kleinen Seite gehörten Mühle, Meierhof, Herrenhaus und Hammermühle.

Durch das Katastralgebiet Taschlowitz führten 2 Bezirksstraßen. Die Straße Bischofteinitz-Eisendorf-Landesgrenze war schon älter und berührte das Dorf eigentlich nicht. Von dieser Straße zweigte im Südwesten eine zweite neue Straße ab. Diese führte durch das Dorf nach Haschowa, Obermedelzen an die Staatsstraße Bischofteinitz-Marienbad, an die sog. Kaiserstraße.

Bereits 1235 wurde Hartmann von Taschlowitz mit seinem Sohn Artleb als Herr von Taschlowitz erwähnt, gewiß einst Besitzer der ehemaligen Burg, von der lediglich einige Grundmauern, die in den letzten Jahrzehnten zum Teil noch als Keller benutzt wurden, zeugten. 1539 hatte Wilhelm Czernin von Chudenitz das Gut Taschlowitz gekauft. Er starb 1553 und hinterließ die Söhne Drslav, Jakob, Sigmund und Martin. Drslav, gestorben 1569, saß auch auf Melmitz und hinterließ die Söhne Wilhelm und Johann. 1644 wurde Johann als Herr von Taschlowitz genannt. 1658 wurde Christof Rödl als Schloßhauptmann erwähnt, 1659 Martin Kurzmoir als Herrn Helversens Kammerdiener. Die Herrschaft Bischofteinitz erwarb schließlich 1659 das Gut Taschlowitz von Magdalena Helversen.

Schaller berichtete 1789, daß Taschlowitz 27 Nummern hatte sowie 1 Meierhof und 1 altes Schlößchen. Letzteres gab Sommer 1839 jedoch schon als verfallen an, nannte aber den Ort mit 40 Häusern und 240 deutschen Einwohnern, 1 Beamtenwohnung, 1 Meierhof, 1 Schäferei, 1 Wirtshaus und 1 dreigängige Mühle.

Liebscher zufolge wies Taschlowitz 1913 44 Häuser und 226 Einwohner auf, hatte 1 fürstlichen Meierhof, der allerdings verpachtet war und zu dem mit dem Weiler Hassatitz 256,43 ha Grund gehörten, ferner 1 Mühle und 1 Schäferei. Der Land- und Forstwirtschaftliche Verein zählte damals 273 Mitglieder, der Rindviehzuchtverein 104; außerdem gab es einen Pferdezuchtverein. Nebst der Feuerwehr war auch eine Wassergenossenschaft da. Das Flächenausmaß der Gemeinde betrug 1937 424,21 ha. Davon entfielen 293,43 ha auf Äcker, 44,29 ha auf Wiesen, 40,19 ha auf Weiden, 21,73 ha auf Wald und 2,79 ha auf Gärten.

Die Gemeinde Taschlowitz, zum Kirchspiel Schüttarschen (Laurenziberg) gehörend, zählte 1939 228 Einwohner und 50 Häuser. Im zweiten Weltkrieg blieben 9 Gefallene und 3 Vermißte.

Der Hammermühlgraben unterhalb des Ortes diente einst dem Hammerwerk, das 1837-1838 gebaut worden war. Da sich die Eisengewinnung jedoch als unrentabel erwies, wurde aus dem Taschlowitzer Hammer die Hammermühle, deren letzter Pächter Johann Hübl war. Durch das österreichische Militärgestüt wurde die Mühle 1915 in Wohnungen umgebaut.

Josef Bernklau unter Mitarbeit von Josef Bauer